
Was ist Scheidenpilz?
Die gewöhnliche Hefepilzinfektion der Scheide ( „Scheidenpilz“) ist eine Art Entzündung der Vagina. Die Erkrankung ist unangenehm, aber Frauen, die eine Pilzinfektion im Intimbereich erkennen, können diese meist bequem und einfach zu Hause behandeln.
Sowohl Pilze als auch Bakterien sind natürliche Bestandteile der Scheidenflora. Unter bestimmten Umständen kann sich der Pilz Candida albicans vermehren und eine Vaginalmykose auslösen, etwa bei einer Schwäche des Immunsystems oder wenn die „guten Bakterien“ (Lactobazillen) den Pilz nicht unter Kontrolle halten können.
Es gibt Zeiten, in denen das Risiko an einer Scheidenpilz-Infektion zu erkranken, erhöht ist:
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während einer Schwangerschaft
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nach einer Antibiotika-Behandlung
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bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
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während der Monatsblutung
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bei Einnahme oraler Kontrazeptiva
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bei einer HIV-Infektion
2/3 aller Frauen sind betroffen
Eine Scheidenpilz-Infektion ist nichts Außergewöhnliches – immerhin sind etwa 75% aller Frauen zumindest einmal in ihrem Leben davon betroffen. Bei vielen Frauen tritt Scheidenpilz immer wieder auf.
Wenn Sie zum ersten Mal Symptome bei sich feststellen oder unsicher sind, suchen Sie einen Arzt auf. Scheidenpilz ist gut therapierbar. Meist tritt rasch nach Behandlungsbeginn eine Linderung der Symptome ein.
Scheidenpilz ist keine sexuell übertragbare Krankheit.
Scheidenpilz Symptome
Scheidenpilz oder Vaginalmykose stellen die umgangssprachliche beziehungsweise medizinische Bezeichnung für eine weitverbreitete Hefepilzinfektion der Scheide dar. Eine Pilzinfektion der Scheide kann auftreten, wenn ihr Immunsystem geschwächt ist. Dadurch können sich Hefepilze (Candida albicans) gut vermehren und eine Infektion verursachen. Scheidenpilz ist keine sexuell übertragbare Krankheit. Die Beschwerden können sehr unangenehm sein, aber in den meisten Fällen lässt sich die Erkrankung einfach behandeln. Eine vaginale Mykose kann viele unterschiedliche Beschwerden auslösen. Daher ist es möglich, dass Sie bei sich andere Symptome feststellen, als z.B. ihre Freundin beschreibt. Ebenso können Sie jedes Mal, wenn Sie von Scheidenpilz betroffen sind, andere Beschwerden verspüren. Achten Sie daher auf folgende häufige Symptome und deren Ausprägung:
Wann zum Arzt bei Scheidenpilz?
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Wenn Sie zum ersten Mal an einer Scheidenpilz-Infektion erkranken
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Wenn Sie häufiger als viermal pro Jahr an einer Scheidenpilz-Infektion leiden
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Wenn Sie innerhalb von 4 Tagen keine Verbesserung der Symptome bemerken
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In der Schwangerschaft oder Stillzeit
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Wenn Sie jünger als 18 Jahre sind
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Bei Fieber, Schmerzen im Unterleib, Schmerzen im Rücken und/oder Schulter oder Übelkeit
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Bei Blutungen aus der Scheide und/oder gleichzeitigen Schmerzen in den Schultern
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Wenn Sie übel riechenden oder ungewöhnlichen Ausfluss feststellen
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Wenn Sie schon einmal allergisch auf Arzneimittel gegen Scheidenpilz reagiert haben
Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose?
Eine bakterielle Vaginose ist eine andere Form einer vaginalen Infektion, die häufig mit Scheidenpilz verwechselt wird. Es handelt sich aber um zwei unterschiedliche Erkrankungen mit unterschiedlichen Symptomen. Da sich die Behandlung von Scheidenpilz von der Behandlung einer bakteriellen Vaginose unterscheidet, ist es wichtig festzustellen, welche Infektion bei Ihnen vorliegt. Sollten Sie unsicher sein, um welche Infektion es sich bei Ihnen handelt, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin/ Ihren Arzt.
Scheidenpilz Behandlung
Wer einmal eine Scheidenpilzinfektion durchgemacht hat, die von einer Frauenärztin /einem Frauenarzt diagnostiziert wurde, hat bereits erlebt, dass die Infektion im Normalfall sehr rasch und einfach zu behandeln ist. Viele Frauen sind immer wieder mit einer Vaginalpilz-Infektion konfrontiert. Wenn Sie die Symptome mit Sicherheit wiedererkennen, können Sie die Infektion mit Medikamenten wie Canesten® Clotrimazol (Vaginaltabletten/ Weichkapsel zur vaginalen Anwendung & Creme), die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, selbst behandeln. Fragen Sie Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker. Beginnen Sie so früh wie möglich mit der Therapie, da sich ein Scheidenpilz relativ schnell weiterentwickelt. Auch wenn die Selbstbehandlung meist sehr einfach möglich ist, sollten Sie in folgenden Fällen unbedingt eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen.
Können die Symptome von selbst wieder verschwinden?
NEIN – Pilze verschwinden in der Regel nicht von selbst. Spontane Heilungen sind sehr selten. Meist haben die Beschwerden nach etwa drei Tagen ihren Höhepunkt erreicht. Abwarten nützt nichts – die Symptome werden im Normalfall nicht von selbst besser. Beginnen Sie lieber rasch mit der richtigen Behandlung. Medikamente zur wirksamen Pilzbekämpfung wie Canesten® Clotrimazol Vaginaltabletten/Weichkapsel sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Es gibt keinen Grund unnötig lange unter den lästigen Symptomen zu leiden, die die Lebensqualität in den meisten Fällen massiv beeinträchtigen. Fragen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker.
Wie funktioniert die Therapie mit Canesten® Clotrimazol Vaginaltabletten?
Clotrimazol heißt der Wirkstoff, mit dem Sie eine Scheidenpilz-Infektion selbst behandeln können. Die Substanz hemmt das Wachstum sowie die Vermehrung der Pilze und tötet die Pilzzellen ab. Der Wirkstoff Clotrimazol steht in Apotheken in Form rezeptfreier Medikamente z.B. Canesten® Clotrimazol 0,5 g Weichkapsel zur vaginalen Anwendung oder Canesten® Clotrimazol Gyn 3 Tage - Kombi zur Verfügung. Neben dem Wirkstoff Clotrimazol enthalten Vaginaltabletten von Canesten® Clotrimazol den Hilfsstoff Milchsäure zur Unterstützung des natürlich sauren Scheidenmilieus.
Welches der Canesten® Clotrimazol Produkte jeweils am besten geeignet ist, hängt in erster Linie von persönlichen Faktoren und Präferenzen ab. Ihre Apothekerin/Ihr Apotheker oder Ihre Ärztin/Ihr Arzt berät Sie gerne bei der Wahl des für Sie am besten geeigneten Produktes.
Canesten® Clotrimazol Vaginaltabletten/Weichkapsel dienen zur vaginalen Behandlung der Infektion. Sie dürfen nicht oral eingenommen werden!
Vorbeugung
Eine gesunde Scheidenflora ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Scheidenpilz-Infektionen!
Hier einige wertvolle Tipps:
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Verwenden Sie zur Intimhygiene ausschließlich Wasser und eine milde, seifenfreie Intimwaschlotion mit einem physiologischen pH-Wert. Parfümierte Seifen und Badezusätze können den Säureschutzmantel angreifen.
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Vermeiden Sie die Anwendung von Intimsprays/Intimdeos – diese reizen die Haut nur unnötig.
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Nach dem Toilettengang von „vorne“ nach „hinten“ wischen. So vermeiden Sie das Verschleppen von Darmpilzen in den Scheidenbereich.
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Auch übertriebene Hygiene kann Pilzinfektionen fördern, da sie den Abwehrmechanismus der Haut schwächt. Verzichten Sie bei erhöhtem Pilzrisiko auf zu lange und zu heiße Bäder.
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Pilze ernähren sich hauptsächlich von Zucker. Frauen, die zu Pilzinfektionen neigen, sollten daher zuckerhaltige Lebensmittel nur in Maßen genießen.
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Tragen Sie Unterwäsche aus Baumwolle und verzichten Sie auf enge synthetische Stoffe.
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Waschen Sie Ihre Wäsche bei mindestens 60°C und/oder verwenden Sie geeignete Produkte zur Desinfektion der Wäsche, um eine erneute Infektion zu verhindern.
Scheidenpilz in der Schwangerschaft
Scheidenpilzinfektionen (Vaginalmykosen) sind unter Frauen sehr weit verbreitet. In den meisten Fällen ist der Hefepilz Candida albicans Auslöser dieser Erkrankung. Scheidenpilz ist grundsätzlich eine harmlose Krankheit, die damit verbundenen Symptome sind aber äußerst unangenehm und können das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Eine Vaginalmykose kann im Normalfall vollkommen unkompliziert mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke selbstständig behandelt werden. Tritt Scheidenpilz allerdings während der Schwangerschaft auf, ist von einer Selbstbehandlung in jedem Fall abzuraten. Wenn Sie ein Kind erwarten und eine vaginale Pilzinfektion bei sich vermuten, sollten Sie unbedingt Ihre/n Gynäkologin/Gynäkologen aufsuchen.
Ursachen und Symptome
Während der Schwangerschaft ist die Entstehung von Scheidenpilz begünstigt, weswegen viele Schwangere Bekanntschaft mit einer Pilzinfektion machen. Durch Umstellungen im Hormonhaushalt verändert sich die Zusammensetzung der Vaginalflora und folglich können sich Hefepilze stärker vermehren. Wenn Sie an einem oder mehreren der folgenden Symptome leiden, haben Sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit mit Scheidenpilz infiziert:
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anhaltend starker Juckreiz im Genitalbereich
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gerötete und gereizte Schleimhaut
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leicht geschwollene Schamlippen
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weißlich-gelber Ausfluss mit bröckliger Konsistenz
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Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
Eine Vaginalmykose in der Schwangerschaft stellt keinen Grund zur Panik dar. Dennoch sollten Sie unbedingt eine/n Frauenärztin/Frauenarzt aufsuchen, wenn Sie vermuten, an Vaginalpilz erkrankt zu sein. Da die natürliche Hautbarriere im Intimbereich stark beeinträchtigt wird, können auch andere Keime leichter in die Scheidenschleimhaut eindringen. Außerdem kann eine Pilzinfektion während der Schwangerschaft auch Konsequenzen für das Kind nach sich ziehen.
Vaginalpilz während der Geburt
Wird die Scheidenpilzinfektion nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass sich das Kind während dem Geburtsvorgang mit den Pilzerregern ansteckt. Der Hefepilz wird im Geburtskanal von der Mutter auf das Kind übertragen und löst eine Pilzerkrankung beim Neugeborenen aus, die sich als Soor im Mundbereich oder als Candidose im Windelbereich äußern kann. Obwohl beide Hauterkrankungen harmlos sind, leidet Ihr Baby unter den dadurch verursachten unangenehmen Symptomen.
Behandlung von Scheidenpilz in der Schwangerschaft
Glücklicherweise lässt sich Scheidenpilz auch bei schwangeren Frauen unkompliziert behandeln. Sollten Sie schwanger sein und Symptome entdecken, die auf Scheidenpilz hinweisen, sollten sie umgehend ihre/n Ärztin/Arzt aufsuchen, um die geeignete Therapie zu besprechen.
Scheidenpilz in der Stillzeit
Bei etwa 30 Prozent der schwangeren Frauen kann im letzten Drittel der Schwangerschaft der Hefepilz Candida albicansin der Scheide nachgewiesen werden. Während der Schwangerschaft und Stillzeit muss eine Scheidenpilzinfektion mit besonderer Vorsicht behandelt werden, um die Gesundheit des Kindes nicht in Gefahr zu bringen. Dennoch muss die Infektion bekämpft werden, damit sie sich nicht ausbreitet und die Symptome gelindert werden. Dabei muss aber besonders auf das Wohl des Kindes Acht gegeben werden.
Scheidenpilz in der Stillzeit nicht einfach selbst behandeln
Obwohl in der Apotheke rezeptfreie Medikamente zur Behandlung einer vaginalen Pilzinfektion erhältlich sind, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn Sie während der Stillzeit an Scheidenpilz erkranken. Dieser wird nach der Abklärung der Beschwerden über den Einsatz eines lokal wirksamen Antimykotikums zur Therapie entscheiden.
Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen
Jede Mutter will nur das Beste für Ihr Kind. Während einer Scheidenpilzinfektion können sie durch bestimmte Maßnahmen im Alltag gegen die Erkrankung vorgehen und gleichzeitig die Ansteckungsgefahr für Ihr Kind senken. Waschen Sie sich vor und nach der Anwendung eines pilzbekämpfenden Medikaments gründlich die Hände. Tun Sie dies auch, bevor Sie Ihr Kind in die Arme nehmen. Dadurch dämmen Sie die Gefahr einer Übertragung der krankmachenden Keime ein. Verwenden Sie zur Reinigung Ihres Intimbereichs nur milde Mittel und achten Sie bei jedem Toilettengang auf ein gewissenhaftes Säubern von „vorne“ nach „hinten“. Gleiches gilt auch für Ihr Kind! Tragen Sie luftige, atmungsaktive Kleidung und verwenden Sie luftdurchlässige Windeln für Ihr Neugeborenes, um die Entstehung eines pilzbegünstigenden Klimas zu vermeiden. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse stärkt das Immunsystem und in Folge können die Erreger viel effektiver bekämpft werden. Außerdem gelangen Vitamine und Mineralstoffe in die Muttermilch und tragen zur gesunden Entwicklung Ihres Kindes bei.
Die gesunde Scheidenflora
Die Scheidenflora einer gesunden Frau ist mit einem ausgeglichenen Ökosystem vergleichbar. Zahlreiche nützliche Mikroorganismen stabilisieren durch ihre Aktivität das Gleichgewicht des Scheidenmilieus. Bereits kurz nach der Geburt besiedeln vorwiegend von der Mutter übertragene Keime die Haut und Schleimhäute des Kindes. Bei Mädchen entwickelt sich schon in den ersten Lebenswochen die Mikroflora der Scheide, deren Zusammensetzung sich abhängig vom Lebensalter und der körperlichen Entwicklung stetig verändert. Mit Einsetzen der Geschlechtsreife übernimmt die bakterielle Besiedlung eine wichtige Schutzfunktion. Die Mikroorganismen beeinflussen durch ihre Stoffwechselvorgänge die Umgebungsbedingungen und verhindern so, dass sich potenziell schädliche Keime ausbreiten.
Sauer ist gesund: Wirkung von Milchsäurebakterien
Die wichtigsten „Bewohner“ der Vaginalflora sind Mikroorganismen aus der Familie der Milchsäurebakterien (Laktobazillen). Ihre Anwesenheit und uneingeschränkte Entfaltung in der Scheide ist von essentieller Bedeutung für Abwehr von Krankheitserregern.
Schutzmechanismen des sauren Scheidenmilieus
Die Zellen der Vaginalschleimhaut produzieren unter dem Einfluss des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen Zucker. Laktobazillen fühlen sich in dieser Umgebung besonders wohl, denn sie nutzen den in den Scheidenzellen vorhandenen Zucker (Glykogen) für ihre Stoffwechselprozesse. Dabei erzeugen sie Milchsäure als Abbauprodukt, wodurch das charakteristisch saure Milieu der Scheide mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4 entsteht. Diese Umgebungsbedingungen ermöglichen weiters die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO), welches die Zellmembran von Bakterien und die Eiweißhülle von Viren schädigt.
Schutzfunktion von Wasserstoffperoxid (H2O2)
Milchsäurebakterien benötigen keinen Sauerstoff, um zu leben. Einige von ihnen sind jedoch dazu fähig, Sauerstoff zu verwerten und im Rahmen ihres Stoffwechsels Wasserstoffperoxid (H2O2) zu erzeugen. Diese Verbindung hat eine desinfizierende Wirkung, insbesondere gegenüber Bakterien, die unter Ausschluss von Sauerstoff (anaerob) leben.
Natürliche Zusammensetzung der Scheidenflora
Von den mehr als 200 verschiedenen Laktobazillus-Arten bilden etwa fünf bis sieben Stämme den Hauptanteil der „Bewohner“ der natürlichen Scheidenflora. Deren Aufbau ist aber keineswegs immer gleich. Gemeinsam mit den hormonellen Veränderungen schwankt auch das mikrobiologische Gleichgewicht im Leben einer Frau. Die Östrogen-Ausschüttung ist sowohl im Verlauf des weiblichen Zyklus, als auch mit dem Beginn der Wechseljahre natürlichen Änderungen unterworfen, was in Folge Einfluss auf die Lebensbedingungen der Milchsäurebakterien hat.
Neben der großen Zahl an Laktobazillen sind noch unzählige andere Keime in der Vagina nachweisbar. Auch Hefepilze oder anaerob lebende Bakterien, die als potentielle Krankheitserreger bekannt sind, können Teil der natürlichen Scheidenflora sein. Die alleinige Anwesenheit dieser Keime führt aber nicht zwingend zu einer Erkrankung. Entscheidend für ihre pathogene Wirkung ist vielmehr, wie stark sie sich ausbreiten und vermehren können sowie das Mengenverhältnis, in dem sie den nützlichen Mikroorganismen gegenüberstehen.
Individuelle Unterschiede in der Zusammensetzung der Scheidenflora
Aufbau und Zusammensetzung der Scheidenflora sind von Frau zu Frau unterschiedlich. Der Gesamtanteil der Milchsäurebakterien ist variabel, ebenso sind Schwankungen innerhalb der einzelnen Keimfamilien möglich. Im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen wurde gezeigt, dass auch Frauen mit einem normalen Milchsäurebakterien-Anteil in der Scheide an dem Beschwerdebild einer bakteriellen Vaginose leiden können, wenn nur wenige der vorhandenen Mikroorganismen zur Wasserstoffperoxid-Bildung fähig sind. Allerdings gibt es auch Frauen, die überhaupt keine Milchsäurebakterien in der Scheide haben und dennoch keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen erfahren. Durch die Abwesenheit der Laktobazillen sinkt der Säuregehalt in der Vagina. Trotz eines relativ hohen pH-Wertes von etwa 5 bleiben diese Frauen aber beschwerdefrei.
Scheidenpilz und die Rolle des Partners
Scheidenpilz ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen, aber nur selten reden die betroffenen Frauen offen darüber. Obwohl viele aus Scham dem Partner gegenüber die Infektion verschweigen wollen, kommen gerade in Bezug auf das Sexualleben viele Fragen auf. Kann der Pilz bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr auf den Mann übertragen werden? Ist es möglich, sich nach erfolgreicher Behandlung erneut über den Partner mit Scheidenpilz zu infizieren?
1. Zählt Scheidenpilz zu den Geschlechtskrankheiten?
Nein! Die Übertragung der Pilzerreger beim Geschlechtsverkehr stellt eher eine Ausnahme dar. In den meisten Fällen erfolgt eine Infektion über Pilzsporen aus dem Darm oder tritt in Folge einer geschwächten Immunabwehr auf.
2. Kann Scheidenpilz von der Frau auf den Mann übertragen werden?
Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich der Mann bei seiner Partnerin mit Genitalpilz ansteckt. Candida albicans, der häufigste Scheidenpilzerreger, siedelt sich nur selten im Intimbereich des Mannes an. Denn Pilze benötigen eine feuchtwarme Umgebung zum Wachsen und Gedeihen. Auf dem vergleichsweise trockenen Milieu der Eichel können sie sich demnach nur schlecht ausbreiten. Wenn Sie an einer Scheidenpilzinfektion erkrankt sind, bedeutet dies also nicht zwingend, dass auch Ihr Partner betroffen ist. Eine grundsätzliche medikamentöse Mitbehandlung des Mannes ist also nicht erforderlich.
3. Gibt es Risikofaktoren für eine Ansteckung des Mannes?
Ja, unter bestimmten Umständen ist das Risiko einer Pilzinfektion beim Mann erhöht. Im Fall einer Vorhautverengung kann ein pilzbegünstigendes Klima entstehen. Da zusätzlich die Reinigung erschwert ist, können sich Hefepilze leichter unter der Vorhaut bzw. im Harnröhreneingang einnisten. Auch bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem können sich Pilzerreger eher ausbreiten. Hier sind vor allem Menschen mit anderen Grunderkrankungen - wie z.B. Diabetes –gefährdet. Im Sommer oder bei häufigem Tragen von Wäsche aus Kunstfaser kann sich Feuchtigkeit im Genitalbereich stauen. Dadurch entsteht ebenfalls eine Umgebung, in der Pilze gut gedeihen können.
4. Wie äußert sich eine Genitalpilzinfektion beim Mann?
Nicht alle Männer entwickeln die charakteristischen Symptome einer Pilzinfektion, wenn sich die Pilzerreger trotz ungünstiger Wachstumsbedingungen auf dem Penis vermehren. Ganz im Gegenteil! Häufig treten überhaupt keine Beschwerden - wie Rötungen, Juckreiz und Ausfluss – auf. Folglich bleibt in diesen Fällen auch die Behandlung mit einem Antimykotikum aus.
5. Kann sich eine Frau beim Sex mit einem betroffenen Mann anstecken?
Eine Übertragung der Pilzinfektion vom Mann auf die Frau ist sehr selten. In den meisten Fällen wird Scheidenpilz bei der Frau durch Pilzsporen auf dem Darmbereich hervorgerufen. Erneute Scheidenpilzinfektionen sind meist auch darauf zurückzuführen.
6. Was soll ich tun, wenn ich vermute, dass sich mein Partner mit der Pilzinfektion angesteckt hat?
Sprechen Sie offen mit Ihrem Partner über die Möglichkeit einer Infektion und fragen Sie, ob er Veränderungen an sich bemerkt hat. Suchen Sie gegebenenfalls gemeinsam einen Arzt auf. Dieser wird dann auch für den Mann eine Therapie mit einem pilzbekämpfenden Mittel empfehlen. Häufig kommen Medikamente mit dem Wirkstoff Clotrimazol zum Einsatz. Während Frauen eine Kombination aus Vaginaltabletten und Creme zur Verfügung steht, ist für Männer eine äußerliche Behandlung mit einer Creme ausreichend. Meist ist der Genitalpilz bereits nach einer Woche wirksam bekämpft, sodass einer ungestörten Zweisamkeit nichts mehr im Wege steht.
7. Wie kann mein Partner einer Pilzinfektion vorbeugen?
Während der Scheidenpilzinfektion der Frau ist auch eine sorgfältige Hygiene des Partners wichtig. Der Mann sollte seinen Penis regelmäßig mit Wasser sowie einer milden, pH-neutralen Waschlotion reinigen und danach gewissenhaft abtrocknen.
Anti-Scheidenpilz-Diät
Scheidenpilz ist eine sehr weit verbreitete Krankheit. Entsprechend vielfältig sind die Ansätze zur Bekämpfung der krankmachenden Keime. Eine Therapiemethode ist die sogenannte Anti-Scheidenpilz-Diät oder auch Candida-Diät, bei der die Ernährung der Patientinnen im Mittelpunkt steht. Die Therapie beruht auf der Tatsache, dass Candida albicans für sein Wachstum in erster Linie Zucker benötigt. Durch weitgehenden Verzicht auf Zucker soll dem Hefepilz die Nahrungsgrundlage entzogen werden.
Zucker ist bei der Anti-Scheidenpilz-Diät tabu
Die Anti-Scheidenpilz-Diät wurde in den 80er-Jahren von dem Candida-Experten Professor Hans Rieth entwickelt. Aufgrund von Laboruntersuchungen wusste er, dass Scheidenpilzerreger im menschlichen Darm siedeln und von dort aus in die Scheide gelangen. Dies kann zum Beispiel durch eine falsche Reinigung nach dem Toilettengang passieren – es gilt der Grundsatz: Immer von „vorne“ nach „hinten“ wischen. Durch Zuckerentzug sollen die Pilzsporen im Darm eingedämmt werden und somit wiederkehrende Pilzinfektionen der Scheide verhindert werden. Bei der Anti-Scheidenpilz-Diät wird nicht nur auf Süßigkeiten verzichtet, sondern auch auf Früchte und Fruchtsäfte. Denn den darin enthaltenen Fruchtzucker (Fructose) mag der Hefepilz ebenso gerne wie herkömmlichen Haushaltszucker. Diese Theorie wird inzwischen jedoch in der Wissenschaft als überholt angesehen. Eine solche Ernährung schadet dem Pilz nämlich nicht, weil er sich auf Fette und Eiweiß umstellen kann. Stattdessen wird bei langfristiger Zuckerabstinenz die Immunabwehr gestört. Diese funktioniert nur dann, wenn die körpereigenen Abwehrzellen imstande sind, Keime mit Hilfe von zuckerhaltigen Rezeptoren an die Oberfläche zu binden.
Zu empfehlen ist daher eine ausgewogene und an Ballaststoffen reiche Kost, die eine medikamentöse Therapie sinnvoll ergänzen kann.
Brot, Nudeln und Co. – Versteckter Zucker
Kohlenhydrate sind aus Zuckermolekülen aufgebaut. Vor allem verarbeitete Kohlenhydrate, wie sie in Weißbrot, Nudeln oder poliertem Reis enthalten sind, bieten einen guten Nährboden für den Hefepilz. Dennoch müssen Patientinnen, die häufig von vaginalen Pilzinfektionen betroffen sind, nicht gänzlich auf Brot verzichten. Vollkornprodukte (am besten Roggen), Buchweizen oder Hirse stellen gute Alternativen dar. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Kartoffeln oder Vollkornbrot helfen sogar bei der Entfernung des Pilzes aus dem Körper. Die Ballaststoffe bewirken eine mechanische Reinigung der Darmzotten, wodurch die schädlichen Pilzsporen in den Stuhl gewaschen und ausgeschieden werden.
Unterstützende Wirkung von Kokosöl und Knoblauch
Es gibt noch weitere Nahrungsmittel, die eine Anti-Pilz-Therapie unterstützen sollen. Kokosnussöl enthält Substanzen, die den Hefepilz angreifen können. Auch Knoblauch, der vor allem für seine positive Wirkung auf Herz und Gefäße bekannt ist, kann einen Beitrag zur Bekämpfung der lästigen Erreger leisten. Verantwortlich dafür ist das in der Knolle enthaltene Allicin, ein bioaktiver Stoff.
Ohne Medikamente geht es nicht
Bei der Anti-Scheidenpilz-Diät müssen die Patientinnen etwas Geduld aufbringen: Die Ernährungsumstellung sollte, wenn möglich, über einige Wochen beibehalten werden. Bitte beachten Sie: Die Diät alleine kann bestenfalls das übermäßige Wachstum der Hefepilze eindämmen, endgültig bekämpfen kann sie den Erreger nicht. Auch der Pilz-Experte Professor Hans Rieth wusste das und empfahl zusätzlich zur Ernährungsumstellung eine Medikamentengabe. Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt werden, unter anderem Clotrimazol. Bei Frauen haben sich Vaginaltabletten, Cremes bzw. eine Kombination daraus bewährt. Bereits kurz nach Behandlungsbeginn werden die unangenehmen Symptome wie Juckreiz und Brennen im Intimbereich gelindert. Patientinnen, die immer wieder unter vaginalen PilzInfektionen leiden, sollten neben der Ernährungsumstellung weitere Maßnahmen zur Unterstützung des Immunsystems ergreifen.
Intimhygiene: Die richtige Reinigung Ihrer Intimzone
Viele Frauen unterscheiden nicht zwischen Intimpflege und Ihrer regulären Pflegeroutine. Jedoch erfordert die richtige Intimpflege bestimmte Gepflogenheiten und ist von hoher Bedeutung, da die Intimzone empfindlich und anfällig für Infektionen ist.
Reinigung
Eine gesunde Scheidenflora ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Scheidenpilz-Infektionen! Hier einige wertvolle Tipps:
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Verwenden Sie zur Intimhygiene ausschließlich Wasser und eine milde, seifenfreie Intimwaschlotion mit einem physiologischen pH-Wert. Parfümierte Seifen und Badzusätze können den Säureschutzmantel angreifen.
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Vermeiden Sie die Anwendung von Intimsprays/Intimdeos – diese reizen die Haut nur unnötig.
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Nach dem Toilettengang von „vorne“ nach „hinten“ wischen. So vermeiden Sie das Verschleppen von Darmpilzen in den Scheidenbereich.
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Auch übertriebene Hygiene kann Pilzinfektionen fördern, da sie den Abwehrmechanismus der Haut schwächt. Verzichten Sie bei erhöhtem Pilzrisiko auf zu lange und zu heiße Bäder.
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Pilze ernähren sich hauptsächlich von Zucker. Frauen, die zu Pilzinfektionen neigen, sollten daher zuckerhaltige Lebensmittel nur in Maßen genießen.
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Tragen Sie Unterwäsche aus Baumwolle und verzichten Sie auf enge synthetische Stoffe.
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Waschen Sie Ihre Wäsche bei mindestens 60°C und/oder verwenden Sie ein geeignetes Produkt zur Desinfektion der Wäsche, um eine erneute Infektion zu verhindern.
Ausfluss
Es ist völlig normal, dass die Scheide klaren oder weißlichen Ausfluss produziert. Die Drüsen in Ihrem Gebärmutterhals produzieren eine natürliche Flüssigkeit, die die Scheide feucht hält. Diese natürliche Flüssigkeit fließt ab, um Ihre Scheide rein und gesund zu halten. Einfach gesagt, Ausfluss ist der natürliche Weg Ihrer Scheide, sich selbst zu reinigen.
Suchen Sie Rat bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder in der Apotheke, wenn
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Sie unter Jucken oder Brennen im Intimbereich leiden
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Sie ungewöhnlichen Ausfluss mit gelblicher Farbe oder weißlichen Bröckchen an sich bemerken
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Sie einen deutlich unangenehmen, evtl. fischigen Geruch wahrnehmen
Sex und Hygiene
Achten Sie darauf, Ihre Blase nach dem Geschlechtsverkehr zu entleeren. Diese Vorsichtsmaßnahme entfernt Bakterien, die sich in Ihrer Harnröhre ausgebreitet haben könnten. So kann Blasenentzündungen vorgebeugt werden.
FAQ - die häufigsten Fragen rund ums Thema Scheidenpilz
Juckreiz ist ein häufig auftretendes Symptom einer Infektion mit Scheidenpilz. Besuchen Sie unsere Symptome-Seite und überprüfen Sie, ob Sie an weiteren typischen Beschwerden leiden.
Wenn Sie einmal an Scheidenpilz erkranken, heißt das nicht automatisch, dass Sie immer wieder davon betroffen sein werden. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Infektion können Sie durch ein paar einfache Veränderungen Ihres Lebensstils verringern. Zum Beispiel sollten Sie auf die Anwendung von Deodorants und parfümierten Produkten in Ihrem Intimbereich verzichten und nach jedem Training Ihre Unterwäsche wechseln. Klicken Sie hier für weitere Tipps zur Prävention von Scheidenpilz.
Wenn Sie zum ersten Mal an einer Scheidenpilz Infektion leiden, suchen Sie eine Frauenärztin/ einen Frauenarzt auf, um diesen zu diagnostizieren und eine optimale Behandlung zu erhalten. Wenn Sie schon öfters von Scheidenpilz betroffen waren, und die Symptome mit Sicherheit wiedererkennen, können Sie diesen einfach zu Hause/selbst behandeln. Fragen Sie Ihre Apothekerin/ Ihren Apotheker. In folgenden Fällen sollten Sie unbedingt eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen. Klicken Sie hier, um unsere gesamte Produktpalette zu sehen.
Scheidenpilz ist keine sexuell übertragbare Krankheit. Allerdings können Sie sich immer wieder gegenseitig infizieren, wenn Sie mit einer Person Geschlechtsverkehr haben, da sich auch Männer mit dieser Pilzinfektion anstecken können.
Nicht gezwungenermaßen, jeder Mensch reagiert unterschiedlich, dennoch ist es so, dass 1 von 3 Frauen nach einer Antibiotikabehandlung an Scheidenpilz erkrankt (Frauen im Alter von 14 bis 59 Jahren, die bereits einmal persönlich von Scheidenpilz betroffen waren (Quelle: Online-Befragung durch Marketagent.com 2014)). Antibiotika können die gute Bakterienflora in der Scheide schädigen, dadurch kann es zu einer starken Vermehrung des Hefepilzes Candida Albicans kommen, was zu einer Vaginalmykose führt.